Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fühlt sich in einigen Ländern der Welt jeder dritte ältere Mensch einsam.
Tatsächlich hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Malteser aus dem Frühjahr 2021 ergeben, dass sich mehr als jeder fünfte Senior über 75 Jahren oft oder zumindest gelegentlich einsam fühlt.
Häufig auftretende Gefühle von Einsamkeit und sozialer Isolation können verheerende Auswirkungen auf die mentale und körperliche Gesundheit älterer Menschen haben, wie z. B. ein deutlich erhöhtes Risiko für Depressionen, Herzkrankheiten, andere psychische Probleme und einen insgesamt schlechten Gesundheitszustand.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die Einsamkeit zu besiegen, die Sie vielleicht noch nicht in Betracht gezogen haben. Diese ist viel niedlicher, als Sie vermuten.
Wir sprechen von unseren geliebten Haustieren.
Ganz gleich, ob Sie überlegen, sich einen neuen Gefährten anzuschaffen, oder ob Sie bereits ein geliebtes Haustier an Ihrer Seite haben. Erfahren Sie, wie diese vierbeinigen Freunde Ihren Lebensabend bereichern können, und erhalten Sie sieben praktische Tipps, um sicherzustellen, dass Sie Ihren treuen und liebevollen Begleitern die bestmögliche Pflege zukommen lassen.
Welche Vorteile hat ein Haustier?
Studien haben gezeigt, dass der Besitz eines Haustieres viele Vorteile bietet, sowohl psychisch als auch physisch. Es kann die Einsamkeit und die negativen Auswirkungen der sozialen Isolation reduzieren.
Die psychische Wirkung von Haustieren - sie ist Gold wert!
Haustiere sind nicht nur Begleiter, durch die man sich weniger allein fühlt, sie sind auch Familienmitglieder, die uns von der ersten Minute an Wohlbefinden vermitteln.
Hier sind einige der vielen psychischen Vorteile, die Haustiere mit sich bringen:
- Erhöhung des Dopamin-, Serotonin- und Oxytocinspiegels (die „Glückshormone“)
- Steigerung des Gefühls, geliebt zu werden
- Senkung des Cortisolspiegels (das „Stresshormon“)
- Abbau von Stress und Angstzuständen
- Verringerung von Depressionen
- Verringerung von Gefühlen der Einsamkeit
- Verringerung der Symptome von Posttraumatischen Belastungsstörungen
- Verbesserung der allgemeinen Stimmung
- Größere allgemeine Lebenszufriedenheit
- Stärkung des Identitätsgefühls von Haustierbesitzern mit psychischen Erkrankungen
- Ablenkung von Gefühlen der Verzweiflung
- Sie vermitteln ein Gefühl der Sinnhaftigkeit, Sicherheit und Routine
- Reduzieren das Schmerzempfinden, Unbehagen und Stress bei Patienten mit chronischen Beschwerden
- Unterstützung bei der Behandlung von Langzeiterkrankungen wie Alzheimer und Demenz
- Steigerung der kognitiven Fähigkeiten
- Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen
- Stärkung des Selbstbewusstseins
Tierische Wohltaten für den Körper durch unsere Haustiere
Es überrascht Sie vielleicht, dass Haustiere uns nicht nur Freude und Trost spenden. Ihre Gesellschaft kann auch die allgemeine körperliche Gesundheit der Menschen verbessern.
Eine Studie der Universität Cambridge ergab, dass der Besitz eines Haustieres den allgemeinen Gesundheitszustand in weniger als einem Monat verbessern kann. Die Tierhalter berichteten über weniger Beschwerden wie Erkältungen, Husten und Kopfschmerzen.
Im Folgenden sind einige der gesundheitlichen Aspekte aufgeführt, die der Besitz eines Haustieres mit sich bringen kann:
- Erhöhung der körperlichen Aktivität
- Senkung des Blutdrucks
- Senkung des Cholesterinspiegels
- Senkung des Triglyceridspiegels
- Senkt das Risiko von Herzerkrankungen
- Kann die Lebenserwartung erhöhen
- Schnellere Heilung
- Senkt die Herzfrequenz
- Reduziert das Risiko eines Herzinfarkts
- Erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu überleben
- Weniger Beschwerden wie Erkältungen, Husten und Kopfschmerzen
- Geringeres Risiko für chronische Krankheiten wie Schlaganfall, Krebs und Diabetes
- Senkung des Cortisolspiegels (das „Stresshormon“)
- Erhöhung des Dopamin-, Serotonin- und Oxytocinspiegels (die Glückshormone)
- Verbesserung der allgemeinen körperlichen Gesundheit
- Verringerung der Gefühle von Schmerz, Unbehagen und Stress bei Patienten mit chronischen Schmerzen
Wissenswertes zur Haustierhaltung für Senioren
1. Suchen Sie sich ein Haustier aus, das zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt
Obwohl Haustiere nachweislich unzählige gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, sollten Sie nicht vergessen, dass es in Ihrer Verantwortung liegt, sich um Ihr Haustier zu kümmern und sicherzustellen, dass Sie seine Bedürfnisse erfüllen. Bevor Sie sich für Ihren neuen besten Freund entscheiden, sollten Sie sich gut über die Bedürfnisse des Tieres und die jeweilige Pflege informieren.
Einige wichtige Aspekte, die Sie bei der Auswahl Ihres Haustiers berücksichtigen sollten:
- Energieniveau/Alter (jüngere Tiere haben mehr Elan und müssen trainiert werden)
- Anforderungen bezüglich der Bewegung
- Sehr pflegeintensiv oder pflegeleicht
- Schlaf-, Fress- und Trinkgewohnheiten
- Anforderungen an Pflege/Hygiene
- Temperamente und Eigenschaften bestimmter Rassen Bedürfnisse in Bezug auf den "Toilettengang"
- Größe des Tieres/Stärke (können Sie das Tier kontrollieren, ohne sich zu überanstrengen oder zu verletzen)
- Erforderliche Lebensbedingungen (z.B Becken mit geregelten Temperaturen, Reinigung etc)
2. Erstellen Sie einen Plan für die Versorgung Ihres Haustiers: Seien Sie auf künftige Kosten für Ihr Haustier vorbereitet
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Wahl eines Haustieres ist, dass Sie in der Lage sind für Ihr Haustier finanziell aufzukommen. Neben den Anschaffungskosten für ein Haustier gibt es zahlreichende laufende Kosten, die mit der Pflege eines Haustieres einhergehen.
Wie jedes andere Lebewesen benötigen auch Haustiere Nahrung, Wasser, Unterkunft, medizinische Versorgung in Form von regelmäßigen Besuchen beim Tierarzt oder möglicherweise unerwarteten Notaufnahmen in der Tierklinik, Medikamente, Spielzeug, Betten, Transportboxen, Impfungen, Pflegemittel, Halsbänder usw.
Wenn Sie nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um jedem Haustier die angemessene Versorgung zukommen zu lassen, ist es sinnvoller andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, wie z. B. eine Tiergestützte Therapie oder die Patenschaft für ein Tier zu übernehmen. So haben Sie die Möglichkeit, mit einem Haustier zu interagieren, ohne die finanzielle Verantwortung als Besitzer tragen zu müssen.
Falls Sie glauben, dass dies auf Sie zutrifft, lesen Sie weiter bei Tipp 7, um mehr über die verschiedenen Möglichkeiten zu erfahren.
3. Finden Sie praktische Haustierprodukte, die das Leben erleichtern
Bei der Betreuung Ihres Haustieres sollten Sie klug vorgehen. Angesichts des großen Angebots an Heimtierbedarf auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte, die die Pflege von Haustieren erleichtern.
Hier einige Beispiele für Produkte für Haustiere, die Ihnen das Leben leichter machen und gleichzeitig sicherstellen, dass Ihre Haustiere richtig versorgt werden:
- Automatische Wasserspender
- Automatische Futterspender
- Selbstreinigende Katzentoilette
- Urin-Unterlagen für Innenräume
- Pflegebürsten
- Spielzeuge, die Ihre Haustiere aktiv und ohne Anstrengung beschäftigen, z. B. solche mit integrierten Leckereien
- Pflegetücher für Haustiere
4. Suchen Sie nach Tierpflegediensten, die Hausbesuche machen
Inzwischen ist es ziemlich einfach einen Tierpflegedienst zu finden, der zu Ihnen nach Hause kommt. So müssen Sie nicht mit ihrem Tier lange Wege auf sich nehmen und es im Auto transportieren.
Informieren Sie sich über Dienstleistungen für Haustiere vor Ort, wie z. B. tierärztliche Versorgung, Hundetraining, Gassigeher und Hundefriseure.
5. Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld Ihres Haustiers
Haustiere können sehr viel Energie haben und haben oft ein schlechteres Körper- und Raumgefühl, als wir es haben.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie als älterer Mensch bei Spaziergängen oder im Umgang mit Ihrem Haustier äußerst vorsichtig sind, denn etwa ein Drittel aller Senioren über 65 Jahre und mehr als die Hälfte der Senioren über 90 Jahre, die noch in ihrem eigenen Haushalt leben, stürzen mindestens einmal im Jahr.
Selbstverständlich haben Haustiere nichts Böses im Sinn, doch kann selbst ein kleiner Hund, der sich einfach nur freut, Sie zu sehen, zu einer Stolperfalle werden, wenn er zwischen Ihren Beinen und Füßen hindurchläuft.
Aus diesem Grund ist es wichtig, auf Leinen zu achten, die sich bei Ihren täglichen Spaziergängen verheddern können, auf Spielzeug, das auf dem Boden liegt, auf Urin oder Wasser, das den Boden rutschig machen kann und auf die Kraft und Größe Ihrer Haustiere im Verhältnis zu Ihnen.
Wenn Ihr Haustier überdreht oder überreizt ist, sollten Sie ihm etwas Zeit geben, sich zu beruhigen. Vergewissern Sie sich, dass seine Energie kontrollierbar ist, bevor Sie mit ihm spazieren gehen, damit es Sie nicht durch die Gegend zieht und verletzt, oder setzen Sie sich ein paar Minuten hin, wenn Sie zur Tür reinkommen, damit Sie nicht versehentlich über es stolpern.
Eine noch einfachere und sicherere Lösung wäre der Einbau eines Treppenlifts in Ihrem Haus, um Verletzungen durch Stürze oder Stolpern zu vermeiden. Ein Treppenlift, der sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet ist, kann Sie sicher an Ihr Ziel bringen und Ihnen dabei helfen, die Treppe herunter zu kommen, um Ihre Katze zu füttern oder draußen mit Ihrem Hund spazieren zu gehen.
6. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten oder jemanden zu beauftragen, wenn Sie Hilfe benötigen
Denken Sie daran, dass jeder Mensch manchmal Hilfe benötigt, und um Hilfe zu bitten, ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Obwohl der Besitz von Haustieren die Lebensqualität einer Person deutlich verbessern kann, stellen Haustiere auch eine große Verantwortung dar und erfordern Energie und Anstrengung, egal wie alt man ist.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie irgendwann einen Angehörigen oder Nachbarn bitten müssen, Ihre Katze für Sie zu füttern oder mit Ihrem Hund spazieren zu gehen. Sorgen Sie dafür, dass die Bedürfnisse Ihrer Haustiere immer erfüllt werden, unabhängig davon, wie es um Ihre Gesundheit bestellt ist.
Wenn dies bedeutet, dass Sie zusätzliche Hilfe einstellen müssen, um die Betreuung Ihres Haustiers zu vereinfachen, tun Sie das, was für Sie und Ihr Tier am besten ist. Egal, ob Sie einen Hundesitter brauchen, jemanden, der Ihr Tier füttert oder mit ihm spielt, oder jemanden, der Ihr Tier trainiert - es gibt viele Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen können.
7. Erwägen Sie eine tiergestützte Therapie oder Pflegestelle
Wenn ein eigenes Haustier für Ihren Lebensstil oder Ihre Lebensumstände unrealistisch ist oder Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Bedürfnisse Ihres Haustieres körperlich oder finanziell erfüllen können, sollten Sie die Teilnahme an einer tiergestützten Therapie oder eine Pflegestelle in Erwägung ziehen.
Die tiergestützte Therapie ist eine hervorragende Möglichkeit, Einsamkeit und soziale Isolation zu bekämpfen und von den Vorteilen der Interaktion mit Tieren zu profitieren, ohne die Verantwortung für die Haltung und Pflege eines Haustiers übernehmen zu müssen. Schon das Streicheln eines Tieres kann dem Menschen helfen, sich zu entspannen, den Blutdruck und die Herzfrequenz zu senken und den Serotoninspiegel zu erhöhen.
Die Aufnahme eines Tieres als Pflegestelle ist eine weitere gute Möglichkeit für jemanden, der nicht in der Lage ist, ein Haustier finanziell zu unterhalten. Viele Tierschutzvereine stellen ihren ehrenamtlichen Helfern kostenloses Zubehör, Impfungen und Kastrationskosten zur Verfügung, während sie das langfristige Ziel verfolgen, das Tier in eine dauerhafte Familie zu vermitteln.
Angesichts der vielen Straßentiere, die ein liebevolles Zuhause dringend benötigen, ist eine Pflegestelle eine großartige Möglichkeit, die Lebensqualität der Tiere zu verbessern und die Möglichkeit zu erhalten, ein Haustier zu sich zu nehmen, ohne sich zur Adoption zu verpflichten.
Erkundigen Sie sich bei Ihren örtlichen Tierschutzvereinen, wie Sie einem Tier ein liebevolles Zuhause bieten können, bis es adoptiert wird.