Für viele Menschen sind die Feiertage eine Zeit der Freude und Begeisterung.
Für diejenigen, die den Verlust eines geliebten Menschen betrauern, sind die Feiertage oftmals eine schwere Zeit.
Ein Ratgeber zur Bewältigung der Trauer während der Feiertage
1. Isolieren Sie sich nicht.
Auch wenn man sich verkriechen möchte, bis der Kummer nachlässt, sollte man sich in dieser schweren Zeit nicht abkapseln. Es ist in Ordnung, wenn Sie etwas Zeit für sich allein brauchen. Schotten Sie sich aber nicht komplett von Anderen ab, die Ihnen in dieser schweren Zeit Wärme und Trost spenden können.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schmerzlichsten Erfahrungen, die man machen kann. Ihr geliebter Mensch würde wollen, dass Sie glücklich sind und jeden Tag in vollen Zügen genießen. Das Leben ist zu kurz, als dass man die schönen, kleinen Momente des Lebens vernachlässigen sollte.
2. Umgeben Sie sich mit Menschen die Ihnen nahe stehen.
Wenn Sie schwere Zeiten durchmachen, hilft es von Menschen umgeben zu sein, die sie lieben, die sie unterstützen und die verstehen, was Sie gerade durchmachen. Haben Sie keine Schuldgefühle, wenn Sie sich anderen anvertrauen oder Unterstützung annehmen.
Eine Schulter an die Sie sich anlehnen können oder jemanden zu haben der Ihnen zuhört, hilft bei der Verarbeitung Ihrer Gefühle und sorgt dafür, dass Sie mit Ihrem Kummer nicht allein sind.
3. Verdrängen oder unterdrücken Sie Ihre Traurigkeit nicht.
Vor der Trauer kann man nicht davonlaufen oder sich verstecken. Sie kann uns ungefragt und jederzeit überwältigen. Lassen Sie diese Gefühle zu.
Der Verlust eines geliebten Menschens ist sehr schmerzhaft. Dennoch ist es wichtig, dass Sie auf sich selbst aufpassen, auch wenn Sie sich nicht danach fühlen.
4. Andersherum: Fühlen Sie sich nicht schuldig, wenn Sie während der Feiertage Freude oder Glück empfinden.
Sie sollten sich an den Feiertagen nicht verstellen, um Anderen eine Freude zu machen. Wenn Ihnen nicht nach Lachen zumute ist, ist das völlig in Ordnung. Sollte es aber Momente geben, die Sie erfreuen und zum Lächeln bringen, haben Sie kein schlechtes Gewissen und genießen Sie es.
Trauer begleitet uns anfangs ständig. An manchen Tagen geht es uns besser, an anderen Tagen scheint uns die Traurigkeit zu überwältigen.
Die Tatsache, dass Sie trauern, bedeutet nicht, dass Sie permanent unglücklich sein müssen. Denken Sie daran, dass Gefühle nicht linear verlaufen. Sie sind manchmal kompliziert und verwirrend - Sie können gleichzeitig Freude und Trauer empfinden.
5. Sich selbst Grenzen setzen im Hinblick auf die Feiertage.
Die Feiertage sind für viele Menschen schon anstrengend und aufwühlend, ohne dass sie trauern. Mehrere Feierlichkeiten während der Trauerzeit zu bewältigen, ist jedoch oft schier unmöglich.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich selbst Grenzen setzen, wenn es um die Feiertage geht. Die Wahrheit ist, dass es keine " Patentlösung " für den Umgang mit Trauer gibt. Die Bedürfnisse des Einzelnen, um die Feiertage zu überstehen, unterscheiden sich möglicherweise von denen eines anderen Betroffenen. Setzten Sie sich nicht unter Druck.
Möglicherweise bedeutet dies, dass Sie die Weihnachtsfeier früher als erwartet verlassen, keine Feierlichkeiten in Ihrem Haus veranstalten oder bestimmte Events ganz ausfallen lassen. Vielleicht fühlen Sie sich aber auch wohler, wenn Sie mehr Aufgaben übernehmen, damit Sie beschäftigt sind. Scheuen Sie sich nicht Andere wissen zu lassen, was für Sie das Richtige ist. Hören Sie auf Ihre innere Stimme.
6. Erstellen Sie eine Liste mit Strategien zur Trauerbewältigung.
Oftmals überfällt einen die Trauer, wenn man es am wenigsten erwartet. Deshalb ist es wichtig Trauerbewältigungsstrategien parat zu haben, auf die man zurückgreifen kann, wenn einem die Luft wegbleibt.
Es hilft Ihnen sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, wenn Sie sich bewusst machen, welche Momente oder Situationen Trauer bei Ihnen auslösen, z. B. bestimmte Gerüche, Gesprächsthemen, Orte, Speisen, Musik etc.
Einige Beispiele für Trauerbewältigungsstrategien sind die Folgenden:
- Lenken Sie sich mit Etwas ab, was Ihnen Freude macht
- Regelmäßige Bewegung steigert das Wohlbefinden
- Sprechen Sie mit jemandem über Ihre Gefühle
- Führen eines Tagebuchs
- Gefühle durch Kreativität ausdrücken, z. B. durch Malen, Basteln etc.
- Verlassen Sie den Raum, in dem Sie sich befinden, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
- Teilnahme an sozialen Aktivitäten
- Auf positive Weise in Erinnerungen schwelgen
7. Überlegen Sie im Vorfeld was Ihnen fehlen wird und wodurch es zu ersetzen ist.
Familientraditionen sind ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die Feiertage so besonders und nostalgisch machen. Der Verlust eines geliebten Menschen kann die Familiendynamik verändern oder Einfluss auf die Abläufe während der Feiertage haben.
Seien Sie darauf vorbereitet, damit es Sie nicht zu hart trifft. Wenn Ihr geliebter Mensch immer ein bestimmtes Festtagsgericht zubereitet - oder ein bestimmtes Lied auf dem Klavier gespielt hat, sollten Sie jemand anderen bitten, diese Aufgabe zu übernehmen oder bewusst darauf verzichten, wenn es Sie emotional zu sehr belastet.
8. Nehmen Sie sich Zeit, um die Erinnerung an Ihren geliebten Menschen zu bewahren.
Auch wenn unsere Lieben von uns gehen, verlassen sie uns nie wirklich. Die Spuren, die sie hinterlassen haben, und die Erinnerung an sie leben durch uns weiter.
Wenn Sie Sehnsucht nach diesem Menschen haben, sollten Sie sich Zeit nehmen, um in Erinnerungen an gemeinsame Momente zu schwelgen, alte Fotos anschauen, Videofilme ansehen oder den Kuchen backen, den Sie beide am liebsten mochten und dessen Rezept nur Sie kennen.
Die Vorstellung etwas von dem geliebten Menschen bei sich zu tragen – sei es auch nur in Gedanken - kann ein Gefühl des Trostes vermitteln.
9. Ehrenamtlich oder gemeinnützig tätig werden.
Mitunter kann es heilsam sein die eigene Gedankenwelt zu verlassen und seine Zeit und Energie darauf zu verwenden das Leben eines anderen Menschen zu verbessern.
Es kann eine wirklich lohnende Erfahrung sein, Licht und Freude in die Welt eines anderen Menschens zu bringen. Letztendlich hilft es auch Ihnen, die Traurigkeit in Ihrem Leben zu überwinden.
Schauen Sie, ob Sie in Ihrer Gemeinde ehrenamtlich tätig werden können, um anderen zu helfen, die wie Sie vielleicht in dieser Zeit des Jahres zu kämpfen haben.
10. Scheuen Sie sich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denken Sie über eine Therapie nach.
Der Schmerz der Trauer ist oft schwer zu ertragen. Es ist vollkommen richtig, wenn man sich in dieser schwierigen Zeit Unterstützung sucht. Sie müssen nicht im Stillen leiden oder alleine durch diese Zeit gehen.
Ausgebildete Fachleute stehen zur Verfügung, um Ihnen zu helfen. Verzweifeln Sie nicht. Es ist wichtig, dass Sie trotz Ihrer Trauer fröhliche Momente und Trost während der Feiertage finden.
Von Herzen alles Gute und frohe Weihnachten.